Il Manifesto dei 93
Il 4 ottobre viene pubblicato in Germania il “Manifesto dei 93”. Si vuole dimostrare il sostegno degli intellettuali alla causa tedesca; si cerca anche di smentire le infamanti accuse rivolte a Berlino. Tra i novantatré firmatari ci sono ben quattordici premi nobel. Ogni paragrafo inizia con «non è vero»: la guerra non l’ha voluta la Germania; l’invasione del Belgio non può essere considerata uno “stupro”; i tedeschi non violano alcuna norma del diritto internazionale.
Purtroppo molte affermazioni sono già state smentite dai fatti. È pura propaganda, indirizzata all’opinione pubblica e ai paesi neutrali. Memorabile una frase su Leuven, rasa al suolo e incendiata: «Il famoso municipio è abbastanza intatto». Questione di punti di vista; intorno però non è rimasto in piedi nulla.
Tra i firmatari più autorevoli c’è Fritz Haber, futuro nobel per la chimica, orgoglioso padre dei gas tossici. La moglie, Clara Immerwahr, la prima donna a conseguire un dottorato in chimica in Germania, si suiciderà il 2 maggio del 1915, dopo la battaglia di Ypres, quella che renderà famigerato il lavoro del marito, lavoro non condiviso da Clara, trascurata anche nella vita familiare.
Nel 1921 molti dei 93 luminari ammetteranno di aver sbagliato a firmare quel documento. Qualcun altro farà di peggio, affermando di non averlo neanche letto prima di autografarlo.
Se la prima battaglia di Arras si è di fatto conclusa, i tedeschi possono comunque vantare progressi nella corsa al mare: Lens, Comines, Poperinghe e Bailleul sono state conquistate; Lille viene bombardata. A Saint-Quentin è il Kaiser in persona a passare in rassegna le truppe.
Per gli Imperi centrali arrivano buone notizie anche dagli altri fronti: in Polonia le truppe austro-tedesche marciano rapide contro il centro dello schieramento russo; in Galizia l’esercito asburgico ha ripreso l’iniziativa; e in Bosnia i serbo-montenegrini sono stati respinti.
Davide Sartori
GLI AVVENIMENTI
Politica e società
- In Germania viene pubblicato il “Manifesto dei 93” per dimostrare il sostegno univoco di professori e intellettuali alla politica imperiale.
Fronte occidentale
- Il Kaiser passa in rassegna le truppe a Saint-Quentin.
- Termina la prima battaglia di Arras.
- I tedeschi avanzano rapidi lungo la costa, occupando Lens, Comines, Poperinghe, Bailleul.
- Lille è bombardata dai tedeschi.
Fronte orientale
- Polonia: rapida avanzata austro-tedesca verso il centro dello schieramento russo.
- Comincia la contro-offensiva austro-ungarica in Galizia.
Fronte meridionale
- Bosnia: nella regione di Sarajevo serbi e montenegrini vengono respinti.
Parole d'epoca
An die Kulturwelt! Ein Aufruf
Il manifesto dei 93 "Appello al mondo civile"
Wir als Vertreter deutscher Wissenschaft und Kultur erheben vor der gesamten Kulturwelt Protest gegen die Lügen und Verleumdungen, mit denen unsere Feinde Deutschlands reine Sache in dem ihm aufgezwungenen schweren Daseinskampfe zu beschmutzen trachten. Der eherne Mund der Ereignisse hat die Ausstreuung erdichteter deutscher Niederlagen widerlegt. Um so eifriger arbeitet man jetzt mit Entstellungen und Verdächtigungen. Gegen sie erheben wir laut unsere Stimme. Sie soll die Verkünderin der Wahrheit sein.
Es ist nicht wahr, daß Deutschland diesen Krieg verschuldet hat. Weder das Volk hat ihn gewollt noch die Regierung noch der Kaiser. Von deutscher Seite ist das Äußerste geschehen, ihn abzuwenden. Dafür liegen der Welt die urkundlichen Beweise vor. Oft genug hat Wilhelm II. in den 26 Jahren seiner Regierung sich als Schirmherr des Weltfriedens erwiesen; oft genug haben selbst unsere Gegner dies anerkannt. Ja, dieser nämliche Kaiser, den sie jetzt einen Attila zu nennen wagen, ist jahrzehntelang wegen seiner unerschütterlichen Friedensliebe von ihnen verspottet worden.
Erst als eine schon lange an den Grenzen lauernde Übermacht von drei Seiten über unser Volk herfiel, hat es sich erhoben wie ein Mann.
Es ist nicht wahr, daß wir freventlich die Neutralität Belgiens verletzt haben. Nachweislich waren Frankreich und England zu ihrer Verletzung entschlossen. Nachweislich war Belgien damit einverstanden. Selbstvernichtung wäre es gewesen, ihnen nicht zuvorzukommen.
Es ist nicht wahr, daß eines einzigen belgischen Bürgers Leben und Eigentum von unseren Soldaten angetastet worden ist, ohne daß die bitterste Notwehr es gebot. Denn wieder und immer wieder, allen Mahnungen zum Trotz, hat die Bevölkerung sie aus dem Hinterhalt beschossen, Verwundete verstümmelt, Ärzte bei der Ausübung ihres Samariterwerkes ermordet. Man kann nicht niederträchtiger fälschen, als wenn man die Verbrechen dieser Meuchelmörder verschweigt, um die gerechte Strafe, die sie erlitten haben, den Deutschen zum Verbrechen zu machen.
Es ist nicht wahr, daß unsere Truppen brutal gegen Löwen gewütet haben. An einer rasenden Einwohnerschaft, die sie im Quartier heimtückisch überfiel, haben sie durch Beschießung eines Teils der Stadt schweren Herzens Vergeltung üben müssen. Der größte Teil von Löwen ist erhalten geblieben. Das berühmte Rathaus steht gänzlich unversehrt. Mit Selbstaufopferung haben unsere Soldaten es vor den Flammen bewahrt. – Sollten in diesem furchtbaren Kriege Kunstwerke zerstört worden sein oder noch zerstört werden, so würde jeder Deutsche es beklagen. Aber so wenig wir uns in der Liebe zur Kunst von irgend jemand übertreffen lassen, so entschieden lehnen wir es ab, die Erhaltung eines Kunstwerks mit einer deutschen Niederlage zu erkaufen.
Es ist nicht wahr, daß unsere Kriegführung die Gesetze des Völkerrechts mißachtet. Sie kennt keine zuchtlose Grausamkeit. Im Osten aber tränkt das Blut der von russischen Horden hingeschlachteten Frauen und Kinder die Erde, und im Westen zerreißen Dumdumgeschosse unseren Kriegern die Brust. Sich als Verteidiger europäischer Zivilisation zu gebärden, haben die am wenigsten das Recht, die sich mit Russen und Serben verbünden und der Welt das schmachvolle Schauspiel bieten, Mongolen und Neger auf die weiße Rasse zu hetzen.
Es ist nicht wahr, daß der Kampf gegen unseren sogenannten Militarismus kein Kampf gegen unsere Kultur ist, wie unsere Feinde heuchlerisch vorgeben. Ohne den deutschen
Militarismus wäre die deutsche Kultur längst vom Erdboden getilgt. Zu ihrem Schutz ist er aus ihr hervorgegangen in einem Lande, das jahrhundertelang von Raubzügen heimgesucht wurde wie kein zweites. Deutsches Heer und deutsches Volk sind eins. Dieses Bewußtsein verbrüdert heute 70 Millionen Deutsche ohne Unterschied der Bildung, des Standes und der Partei.
Wir können die vergifteten Waffen der Lüge unseren Feinden nicht entwinden. Wir können nur in alle Welt hinausrufen, daß sie falsches Zeugnis ablegen wider uns. Euch, die Ihr uns kennt, die Ihr bisher gemeinsam mit uns den höchsten Besitz der Menschheit gehütet habt, Euch rufen wir zu:
Glaubt uns! Glaubt, daß wir diesen Kampf zu Ende kämpfen werden als ein Kulturvolk, dem das Vermächtnis eines Goethe, eines Beethoven, eines Kant ebenso heilig ist wie sein Herd und seine Scholle.
Dafür stehen wir Euch ein mit unserem Namen und mit unserer Ehre!
- Adolf von Baeyer
- Peter Behrens
- Emil Adolf von Behring
- Wilhelm von Bode
- Aloïs Brandl
- Lujo Brentano
- Justus Brinkmann
- Johannes Conrad
- Franz von Defregger
- Richard Dehmel
- Adolf Deissmann
- Wilhelm Dörpfeld
- Friedrich von Duhn
- Paul Ehrlich
- Albert Ehrard
- Karl Engler
- Gerhart Esser
- Rudolf Christoph Eucken
- Herbert Eulenberg
- Henrich Finke
- Hermann Emil Fischer
- Wilhelm Foerster
- Ludwig Fulda
- Eduard Gebhardt
- Jan Jakob Maria de Groot
- Fritz Haber
- Ernst Haeckel
- Max Halbe
- Adolf von Harnack
- Gerhart Hauptmann
- Karl Hauptmann
- Gustav Hellmann
- Wilhelm Herrmann
- Andreas Heusler
- Adolf von Hildebrand
- Ludwig Hoffmann
- Engelbert Humperdinck
- Leopold Graf von Kalckreuth
- Arthur Kampf
- Fritz-August von Kaulbach
- Theodor Kipp
- Felix Klein
- Max Klinger
- Aloïs Knoepfler
- Anton Koch
- Paul Laband
- Karl Lamprecht
- Philipp von Lenard
- Maximilien Lenz
- Max Liebermann
- Franz von Liszt
- Karl Ludwig Manzel
- Joseph Mausbach
- Georg von Mayr
- Sebastian Merkle
- Eduard Meyer
- Heinrich Morf
- Friedrich Naumann
- Albert Neisser
- Walther Hermann Nernst
- Wilhelm Ostwald
- Bruno Paul
- Max Planck
- Albert Plehn
- Georg Reicke
- Max Reinhardt
- Alois Riehl
- Karl Robert
- Wilhelm Roentgen
- Max Rubner
- Fritz Schaper
- Adolf von Schlatter
- August Shmidlin
- Gustav von Schmoller
- Reinhold Seeberg
- Martin Spahn
- Franz von Stuck
- Hermann Sudermann
- Hans Thoma
- Wilhelm Trübner
- Karl Vollmöller
- Richard Voss
- Karl Vossler
- Siegfried Wagner
- Wilhelm Waldeyer
- August von Wassermann
- Felix Weingartner
- Theodor Wiegand
- Wilhelm Wien
- Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff
- Richard Willstätter
- Wilhelm Windelband
- Wilhelm Wundt